Montag, 28. August 2023

Jugendliche arbeiten an Buchenwald-Gedenkweg

Vom Bahnhof Weimar auf den Ettersberg bis zur Gedenkstätte Buchenwald führt über rund zehn Kilometer ein Gedenkweg. Bereits seit 2007 pflegt die Buchenwaldbahn-Initiative die Strecke, um an die Deportation von Kindern und Erwachsenden ins Vernichtungslager Auschwitz zu erinnern. 
Die Nazis hatten 1944 tausende Menschen über die Zugstrecke transportiert. Zuvor hatten Häftlinge die Bahnstrecke 1943 in wenigen Monaten errichten müssen. Hintergründe liefert auch die Bundeszentrale für politische Bildung.  
Jedes Jahr kümmen sich nun seit mehr als 15 Jahren junge Erwachsene aus aller Welt um den Holocaust-Gedenkweg.
Fotos & Text: bahnhof-erfurt.de
Im August 2023 gab es wieder ein Workcamp, 14 Freiwillige waren diesmal dabei. Sie waren unter anderem aus Armenien, Deutschland, Frankreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn angereist. 
Zusammen entfernten sie Buschwerk und Äste. Außerdem gravierten sie weitere Erinnerungssteine mit den Namen von deportierten Kindern und Jugendlichen. 
Bislang säumen 341 Erinnerungssteine die einstige Bahnstrecke. Die Jugendlichen recherchieren jeweils in Archiven auch biografische Hintergründe zu den Kindern und deren Familien.


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Donnerstag, 17. August 2023

Angebot für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen

Seit 2021 läuft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein Forschungsprojekt für Menschen mit Demenz  und ihre pflegenden Angehörigen. Dabei soll die Wirksamkeit und Akzeptanz von persönlicher Lieblingsmusik bei Menschen mit Demenz untersucht werden. Die Teilnahme an diesem Projekt ist kostenlos.
Die individualisierte Lieblingsmusik umfasst Musikstücke, die einen persönlichen Bezug zum Leben der Person vor der Demenzerkrankung haben. Lieder aus der Kindheit, Jugend, Erwachsenenzeit. Sie beschreiben einen Teil der Biografie der Menschen mit Demenz und sind mit positiven Erfahrungen und Gefühlen verbunden.

* Die Durchführung der Studie erfolgt bei den Teilnehmenden zu Hause und erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 18 Wochen. 
* Die Menschen mit Demenz werden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. 
* Eine Gruppe hört über sechs Wochen regelmäßig jeden zweiten Tag für 20 Minuten über Kopfhörer die persönliche Lieblingsmusik.
* Die Musik wird über eine eigens entwickelte App auf einem zur Verfügung gestellten Tablet abgespielt. 

Foto: Sami Durani I Universität Jena


Es sind keine technischen Vorkenntnisse notwendig.  Sie erhalten eine ausführliche Anleitung zur Bedienung des Tablets und der Umsetzung des Musikhörens. 

* Die zweite Gruppe hört zunächst keine Musik und gestaltet wie gewohnt den Alltag und erhält dann nach Ablauf der Interventionszeit ebenfalls ein Musikangebot.

Es können Menschen mit einer ärztlich diagnostizierten Demenzdiagnose ohne gravierende Hörprobleme, die zuhause leben, gemeinsam mit ihren pflegenden Angehörigen teilnehmen. 


Haben Sie Interesse an einer Teilnahme? 

Melden Sie sich per E-Mail (musikprojekt@uni-jena.de) oder Telefon (Montag, 10-11 Uhr & 13-14 Uhr: 03641 945948 oder Donnerstag, 9-10 Uhr & 14-15 Uhr: 03641 945956). Das Team der Uni Jena informiert Sie gern ausführlich!


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Donnerstag, 10. August 2023

Erfurter Wochenmarkt ohne ERFURTER BLUMENKOHL

Blumenkohl gedeihte bisher auf den Feldern rund um Erfurt gut. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts erntete man hier auf den fruchtbaren Böden viele Tausend dieser schmackhaften weißen Köpfe.

Christian Reichart (1685 - 1775), der Begründer 
des  Erwerbsgartenbaus, führte Blumenkohl 
1760 in Erfurt ein.
Um 1900 herum bauten die Erfurter so viel Blum- enkohl an, dass sie ihre Ernten bis ins Rheinland verkauften.

Ältere Erfurter*innen werden sich noch gut erinnern: In den Gaststätten der Stadt konnte man ganze Blumenkohlköpfe mit brauner Butter oder Sauce Hollondaise für wenig Geld bestel- len. Ohne Kartoffeln, ohne Schnitzel versteht sich.

Schade, warum steht so ein leckeres und einfaches Gericht heute nicht mehr auf den Speisekarten unserer traditionsbewussten Gastronomen? Der Blumenkohl hat es verdient, dass man ihm einen besonderen Platz auf den Speisekarten der Stadt Erfurt einräumt.

Doch sei es drum, den Erfurter Blumenkohl wird es bald nicht mehr geben. Kosten (Lohn, Dünger, Wasser) und klimatische Verhältnisse machen einen Anbau zu akzeptablen Preisen nicht mehr möglich. Zwei Erfurter Erzeuger haben den Anbau von Blumenkohl zu Gunsten anderer Kulturen beendet und die, die noch auf ihren Feldern Blumenkohl kultivieren, haben die Anbauflächen drastisch verkleinert, dies bedeutet, heimischer Blumenkohl ist künftig nicht mehr so etwas Alltägliches wie einst, sondern ein edles Gemüse für den besonderen Anlass.
 



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