Mittwoch, 18. August 2021

Zaun-Rostbratwurst-Imbiss an der A9 ist berühmt

Medien in aller Welt haben berichtet, wie Christina Wagner seit Jahren Thüringer Rostbratwürste, Kaffee und mehr über den Autobahnzaun am Parkplatz Rodaborn Autofahrern reicht. Sogar eine Glocke hängt am Zaun für die Reisenden.
Christina Wagner will nicht aufgeben. Sie verkauft weiter Snacks. Wagner sagt, freiwillig hört sie nicht auf, schließlich gehe es um ihre Existenz. Deshalb müsse man sie schon verhaften.
Fotos: KAHBOX.medien
Eingesperrt fühlt sie sich ohnehin schon lange:  Als sie 2009 das verfallene Rasthaus Rodaborn gekauft hat, habe der Bund ihr zugesichert, dass Fußgänger von den Autobahnparkplätzen auf beiden Seiten zu ihr laufen könnten. Doch die Tore in den Parkplatzzäunen sind fest verschlossen. Lediglich Wanderer könnten zu ihrem Imbiss kommen. 

Allerdings steuern von denen nur sehr wenige den Imbiss an. 99 Prozent verkaufe sie über den Zaun an Autofahrer. Montags bis sonntags hat sie ab 10:30 Uhr geöffnet. Erst ab Mitte November will sie in die Winterpause. Und sie hofft auf ein Einlenken der Behörden. Sie will wenigstens eine Verkaufsluke im Zaun. Die wurde ihr versagt, aber aktuell läuft ein Widerspruch von Christina Wagner dagegen.
Denn sie will auch die Tradition fortsetzen: Rodaborn ist Deutschlands älteste Autobahnraststätte. Das Ausflugslokal war mit dem Bau der Autobahn 1936 dazu geworden.
Wir denken, da ist auch die Politik gefragt, denn irgendwie hat das ja auch im weitesten Sinn mit Kulturgeschichte zu tun. Eine solch historische Einrichtung einfach zum Dichtmachen zu verdonnern, ist wohl nicht der rechte Weg. Wenn wir uns richtig erinnern, hat sich die damalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Liebknecht (CDU) schon einmal dieser Sache angenommen, aber offensichtlich erfolglos.


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Sonntag, 15. August 2021

Am Weimarer Poetenweg reift ein guter Jahrgang

Wein aus Weimar? So manchen plagen da wohl Zweifel. Doch alte Schriften belegen, dass Thüringen und auch Weimar eine Tradition im Weinbau haben. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert gab es hier Weingärten und der Weinbau florierte. Goethe und Schiller haben mit Sicherheit lokale Weine verkostet. Allerdings ist der Weinbau später wohl zugunsten anderer Nutzung gewichen. Erst in jüngster Zeit kommen wieder mehr Weine auch aus Thüringen. Dabei spielt auch Weimar eine Rolle.

Der lehm- und tonreiche Muschelkalkboden am Hang des Weimarer Poeten-weges gleicht einer klimatischen Wärmeinsel mit vielen Sonnentagen und geringer Luftfeuchtigkeit. Ein idealer Platz für eine Wiederbelebung des Weimarer Weinbaus.
2008 begann Prinz zu Lippe vom Weingut Broschwitz in Meißen mit der Auf-rebung einer Fläche, die heute von der Winzervereinigung Freiburg-Unstrut bewirtschaftet wird. Bitte klicken Sie!

Ein paar Jahre später entstand nur einen Steinwurf entfernt der Weingarten der Familie Freyer, die hier seit gut 10 Jahren Weißweine wie Grauburgunder, Chardonnay und Frühburgunder produzieren.
Und wenn das Jahr gut ist, dann ernten die Freyers so viele Trauben, dass sie fast 3000 Flaschen damit füllen. 2021 verspricht so ein ertragreiches Jahr zu werden. Doch bis es soweit ist, bis die guten Tropfen in den Flaschen sind, lassen auch die Nebenerwerbswinzer viele Schweißtropfen, denn das, was uns so gut schmeckt, verlangt sehr, sehr viel Handarbeit. Und die Weimarer Weine schmecken, haben mittlerweile viele Freunde und einen guten Ruf bei Kennern.
Wer die Freyers auf ihrem Weinberg erlebt hat, der spürt: Wein, Weinanbau, das ist ihr Leben. Sie brennen für ihr Hobby, das wohl schon lange mehr ist. Agnes und Andreas wollen all die schönen Freuden und das viele Wissen rund um den Wein Besuchern und Kunden nahe bringen. So arrangieren sie individuelle Picknicks in ihrem Weinberg, der wie ein Labyrinth angelegt ist, bieten Verkostungen, Weinbergs- und Kellerführungen an und vieles mehr. Wer es wissen will, der klickt hier!
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